Endlich haben wir etwas Zeit, um euch von unserem ersten Trip zu berichten... Wie letzte Woche bereits erzählt, ging es für uns zwei am Wochenende auf unseren ersten Trek!
Mangal, der nicht nur Coordinator, sondern auch Trekkingguide ist, plante einen kurzen, aber wie sich noch herausstellen sollte hartwürzigen Trek von SundariJal nach Chisapani. Gemeinsam mit ihm und zwei kanadischen Mädels (von denen wir gegen später noch berichten möchten) ging es am Samstagmorgen gegen acht also los...
"Gegen acht"... Wir haben ja vor vier Jahren in Südafrika schon gemerkt, dass deutsche Uhren gaaaaanz anders ticken als die anderer Kulturen :D Und diese Erfahrung durften wir am Samstagmorgen direkt wieder machen. Krass früh haben wir uns aus dem Bett gequält (das Vergnügen einer eiskalten Dusche gaben wir uns glücklicherweise schon am Abend zuvor :D), schnell unser Standardfrühstück zubereitet (wir sind mittlerweile großer Fan von Haferflocken, Banane und Sojamilch!), und schließlich für den Kurztrek gepackt. Wir haben wirklich wenig eingepackt, doch beim Tragen unserer Rucksäcke mussten wir feststellen, dass Schlafsäcke und Daunenjacken mehr wiegen, als wir gedacht hatten. :D
Zurück zur nepalesischen Zeit. Es hieß, Mangal würde uns um viertel vor acht holen... Wir also, wie immer auf den allerletzten Drücker (aber gerade noch pünktlich!), auf zum Treffpunkt. Und wann trudelten Mangal und Co ein? Riiiiichtig, ne halbe Stunde später.
"Yolo" dachten wir uns: Wir müssen einfach damit anfangen, die nepalesische Gelassenheit zu übernehmen :)
Im Jeep lernen wir dann die Kanadier kennen. Morgan und Tiana sind ebenfalls seit drei Wochen in Nepal und arbeiten auch als Freiwillige in einem Projekt. Allerdings arbeiten die beiden nur zwei Wochen hier... Denn sie haben ne achtmonatige Bagpackertour geplant! Über Nepal nach Thailand (hauptsächlich zum "partying on the beach"), dann nach Indonesien, Kambodscha, Vietnam bis nach Neuseeland, wo dann beide hoffentlich nen hübschen New Zealander kennenlernen. :D Beide sind sie mega lieb, wenn auch etwas überkommunikativ am frühen Morgen :D Wir freuen uns über Weggefährten... Doch daraus wird irgendwie nichts.
Denn gerade angekommen am Startpunkt unseres Treks, preschen die beiden auch schon mit Mangal voraus. Wir zwei, die Sport erstens eher semitoll finden und zweitens das letzte Mal im Mai gesportelt haben, merken schnell: Das wird hart. :D Unzählige Treppenstufen, die dem Liliputaner unter uns (ihr wisst sicher alle, wen wir meinen... Falls nicht: Wir sprechen von Ronja :D) oft bis zur Mitte des Oberschenkels reichen, führen auf den Berg. Geschätzte Steigung: 70 Grad plus. Nach zehn Minuten pfeifen wir aus dem letzten Loch. Beide tragen wir zu warme Sachen, die schon halb verschwitzt am Körper kleben. Während wir uns also umziehen und beide feststellen: "Junge, ich habe das Gefühl, jeden Moment kotzen zu müssen", sind Morgan und Tiana immer noch quietschfidel unterwegs. Wie wir erfahren, sind die beiden Wanderungen gewöhnt... Beiden spielen Rugby. Beide wandern mit ihren Familien regelmäßig in den Rocky Mountains. Kein Wunder, denken wir uns. :D
Denn gerade angekommen am Startpunkt unseres Treks, preschen die beiden auch schon mit Mangal voraus. Wir zwei, die Sport erstens eher semitoll finden und zweitens das letzte Mal im Mai gesportelt haben, merken schnell: Das wird hart. :D Unzählige Treppenstufen, die dem Liliputaner unter uns (ihr wisst sicher alle, wen wir meinen... Falls nicht: Wir sprechen von Ronja :D) oft bis zur Mitte des Oberschenkels reichen, führen auf den Berg. Geschätzte Steigung: 70 Grad plus. Nach zehn Minuten pfeifen wir aus dem letzten Loch. Beide tragen wir zu warme Sachen, die schon halb verschwitzt am Körper kleben. Während wir uns also umziehen und beide feststellen: "Junge, ich habe das Gefühl, jeden Moment kotzen zu müssen", sind Morgan und Tiana immer noch quietschfidel unterwegs. Wie wir erfahren, sind die beiden Wanderungen gewöhnt... Beiden spielen Rugby. Beide wandern mit ihren Familien regelmäßig in den Rocky Mountains. Kein Wunder, denken wir uns. :D
Zunächst bemühen wir uns echt, nicht das allerletzte Schlusslicht zu sein... Unser Guide und die beiden Hardcoresportlerinnen sehen den Trek allerdings als Wettrennen an und bleiben ihrem Motto: "Renn oder stirb!", treu. Da wir zwei aber auch was von der Natur des Nationalparks, den wir durchqueren, sehen wollen (zugegebenermaßen aber auch einfach nicht mehr rennen können), laufen wir schließlich in unserem Tempo und bleiben vor allem auch mal stehen, um den Ausblick auf Wasserfälle, Tamangdörfer und Einheimische zu genießen :) Was wir sehen, ist wirklich toll! Zwar hängen die Berggipfel des südlichen Himalayas im Nebel, aber erahnen können wir sie zumindest... Irgendwie haben wir uns die Landschaft und Atmosphäre anders vorgestellt. Eben steiniger und auch um einiges kühler... Stattdessen laufen wir größtenteils auf lehmigem Boden, wir fühlen uns wie im tropischen Regenwald, so grün ist alles um uns herum... Vielleicht liegt das allerdings auch an der für Himalayaverhältnisse geringen Höhe... Jedenfalls können wir kaum fassen, wie tropisch hier alles aussieht; man könnte meinen, gleich kommt Tarzan auf seiner Liane um die Ecke geschwungen. Tut er aber nicht. :D Auch sehen wir hier oben Nepals Nationalblume in Hülle und Fülle orange blühend! Zur weiteren Flora hier oben zählt Marihuana, das Nepali echt in rauen Mengen anbauen. :D Mangal erzählt uns, dass Marihuana hier als Medizin genommen wird... Aber mal ehrlich: Man kann gar nicht so krank sein, um so viel Gras zu brauchen. :D Über Mangals Vorliebe zu dem umstrittenen Kraut erfahrt ihr später noch mehr! Vorwarnung: Es wird witzig!!!
Nachdem sich die ersten Brechreize als harmlos herausgestellt haben, sucht uns ein mittlerweile nur allzu bekannter Freund heim: Hunger. Freunde, es ist echt krass... Hier haben wir permanent Hunger! Laras Lieblinge sind Pringles oder gesalzene "Lays", Ronja hingegen bevorzugt Kekse und Schokolade. So auch beim Trek! Mangal motiviert uns und zeigt auf die Hütte, in der es Mittagessen geben wird: Weit in der Ferne, noch ein gutes Stück weiter oben... Wir beißen! Und sind soooo froh, als wir endlich unsere Rucksäcke abstellen, Schweißflecken trocknen und Füße verarzten können :) Wir essen bei einer einheimischen Familie zu Mittag. Sie lebt in einer kleinen Hütte mit ganz wenigen Zimmern. Einige Kinder spielen barfuß vor der Hütte... Sie rennen und springen und scheinen so viel Spaß zu haben! Diese Szenerie erinnert ein bisschen an Heide... Es ist bewundernswert, wie fröhlich die Kinder hier sind... Ohne Spielsachen oder Technik... Und schön sind sie, nepalesische Kinder!! :) Zuerst wird uns ein Schüsselchen Nudelsuppe serviert, anschließend ein Omelett, wie es öliger nicht sein könnte. Aber gestärkt hat dieses Mahl! Was uns während dieser ersten Pause auffällt, ist, wie sehr wir angestarrt werden... Klar ist uns auch in der Stadt schon aufgefallen, dass einige uns oft anstarren, mal verwundert, mal einfach neugierig. Aber hier oben in diesem "Dorf", da scheinen wir eine echte Attraktion zu sein... Eine alte Frau steht tatsächlich während des gesamten Essens neben dem Tisch und beobachtet uns. Wir fühlen uns ein wenig wie Tiere im Zoo... Vor allem aber möchten wir wissen: Was denken diese Menschen über uns?...
Zwar gestärkt, nun aber müde, geht es weiter...nach oben. Wohin auch sonst. :D Morgan und Tiana sind noch immer munter, bei uns schwindet die Energie zunehmend... Doch, wir wissen zunächst nicht, ob wir unseren Augen trauen können, oder ob es sich um eine echt unfaire Fatamorgana handelt, schließlich sehen wir den Gipfel, wie er mit jedem Schritt näher und näher kommt :) Etappe 1 des ersten Tages ist geschafft! Gerockt! Unser Gesicht, das von all dem Schweiß schon richtige Salzränder entwickelt hat (Jap, sehr lecker. :D), waschen wir mit frischem Bergwasser, weil wir durch den neu entstandenen Hunger zur Diva werden, schieben wir uns ein Snickers zwischen die Kiemen :) Von nun an, so Mangal, gehe es nur noch bergab. Musik in unseren Ohren! Wir möchten gerne wissen, auf welcher Höhe wir uns gerade befinden... Doch Mangal, nochmals betonen wir, dass er Trekkingguide mit Lizenz ist, stammelt sinnlos rum... Lara wiederholt daraufhin ihre Frage nochmal: "But
at which hight we are right now?" Mangal daraufhin (nicht zum letzten Mal während des Treks): "I don't know exactly..." Aaaaaalso. Uns tut es Leid, das sagen zu müssen, aber es schien leider gar nicht so, als hätte Mangal einen Plan... Er wusste auch nie, wie lang die Strecke ist und fragte bei Einheimischen regelmäßig nach dem Weg... Von einem Führer haben wir uns irgendwie mehr erhofft :/
at which hight we are right now?" Mangal daraufhin (nicht zum letzten Mal während des Treks): "I don't know exactly..." Aaaaaalso. Uns tut es Leid, das sagen zu müssen, aber es schien leider gar nicht so, als hätte Mangal einen Plan... Er wusste auch nie, wie lang die Strecke ist und fragte bei Einheimischen regelmäßig nach dem Weg... Von einem Führer haben wir uns irgendwie mehr erhofft :/
Endlich folgt der langersehnte Downhillwalk... Wir können durchatmen und haben wieder Luft für unser neu entwickeltes "Spiel", welches Ronja morgens ins Leben gerufen hat. Zugegeben, es macht wie immer recht wenig Sinn, aber drüber lachen tun wir selbstverständlich trotzdem :D Es läuft wie folgt ab: entsteht mal eine längere Gesprächspause zwischen uns (was wir eigentlich wirklich nicht gewöhnt sind), stellt einer dem anderen die Frage: "He Du! Was machschn Du hier?" Darauf der andere: "Bisschen Trekking machen (Ronjas Wortneuschöpfung :D). Und du?" - "Ah ja cool, ich auch... Wo machschn Trekking?" - "Joa hier halt... Chisapani!" - "Oh cool, ich auch! Welch Zufall..." Ihr seht: Für euch sicher mega unlustig, für uns wie so ziemlich alles hier zum Brüllen! :D
Also spielen wir dieses Spiel einige Male auf dem restlichen Weg zu unserer Bleibe,
Diese erreichen wir nach fast sieben Stunden! Halleluja! Chisapani steht für "Kaltes Wasser", was wir am Abend noch erleben dürfen...:D Das Dorf, in dem wir die Nacht verbringen, ist absolut goldig! Ganz wenig Häuser liegen auf dem Berg, jedes so bunt gestrichen, dass es schon aus einiger Entfernung sichtbar sein muss. Und auf der Straße so viele Menschen, die entweder in ihrem kleinen Shop stehen, oder am Straßenrand chillen und die Trekker beobachten... Wir schlafen in einem
kleinen Hostel. Auf dem Weg ins Zimmer merken wir, wie durchgefroren wir plötzlich sind, wo wir gar nicht mehr laufen... Voller Enthusiasmus werfen wir uns gleich nachdem wir unseren Rucksack in die Ecke gepfeffert haben aufs Bett. Hätten wir das mal lieber gelassen... Denn, und das ist kein Scherz, das Bett war so hart wie noch kein anderes in unserem Leben. Noch dazu war es wirklich arschkalt. Aber Hey! Wir hatten ja Schlafsäcke (Ronja hatte sich am Tag zuvor noch einen bemerkenswert günstigen Schlafsack von einem bemerkenswert freundlichen Verkäufer aufschwatzen lassen! Und obwohl er, der Schlafsack, nicht etwa der Verkäufer, ein mega Schnäppchen war, gab er schön warm!) und warme, flotte Thermounterwäsche dabei... Deshalb wars dann trotz Kälte sehr gemütlich :)
Auf der Hütte geht dann nicht mehr allzu viel ab... Heiße Schokolade wärmt uns, Lara gönnt sich wie so ziemlich täglich ihre Leibspeise Pommes und Ronja kann nicht oft genug betonen, wie sehr sie sich auf ein anständiges Müsli freut :) Abends essen wir dann noch zusammen mit Mangal, Tiana und Morgan zu Abend, ehe wir um halb acht dann entscheiden: Das Bett ruft, nein, es schreit nach uns! Da wir echt alles andere als frisch riechen und uns auch echt siffig fühlen, wagt es Lara zuerst, unter die Dusche zu springen... Ronja liegt eingemummelt und mit bleischweren Beinen im Bett. Plötzlich hört sie hysterisches Kichern, das durch laute Seufzer unterbrochen wird: das Wasser der Dusche ist mehr als eiskalt, vermutlich Gletscherwasser. Geeeeeeile Sache bei einer Zimmertemperatur von knapp 15 Grad. Trotzdem hat sich der Sprung ins kalte Wasser (Haha, Wortspiel :D) gelohnt und wir fühlen uns richtig wohl, so frisch im warmen Schlafsack :) Eigentlich klingt alles nach einem perfekten Schlaf... Wäre da nicht die nepalesische Partygesellschaft, die direkt vor unserem Fenster feiert. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob ihre Gesänge dem Genre der afrikanischen Balzmusik, oder zum Indianervolk zuzuordnen sind :D Jedenfalls geht die Post da draußen so rasant ab, dass wir erstmal kein Auge zu bekommen und rätseln, was wohl gefeiert wird...Vielleicht ja eine Hochzeit oder so? Wären wir nicht so todmüde und antriebslos gewesen, hätten wir die Celebration gerne gecrasht... Doch die Müdigkeit siegte irgendwann dann doch.
Am nächsten Morgen sind wir überrascht, dass der Muskelkater noch gar nicht sooo schlimm ist, wie wir erwartet haben... Frisch gestärkt (Ronja kürt das Müsli des Hostels zum Besten seit ner Ewigkeit) gehts um neun dann auch schon wieder weiter: Die selbe Strecke zurück. Zunächst sind wir guter Dinge und denken: "Geil, gestern sind wir alles bereits hochgelaufen...Heute gehts nur noch downhill!" Doch da haben wir uns geschnitten. Die wenigen Meter, die doch ne ordentliche Steigung haben, lassen uns kurzfristig daran zweifeln, ob wir den Tag überstehen. Immer häufiger fällt der Satz: "Ich habe echt keine Lust mehr." Plötzlich manifestiert sich auch ein Ohrwurm immer mehr in unserem Kopf... Wir singen vor uns hin: "Dieser Weg...wird kein leichter sein..." :D Ihr merkt schon... Der Hunger kam und wir wurden wieder zur Diva... Zeit für ein Snickers!!! (Tut uns Leid für diese schlechte Schleichwerbung, aber das muss sein :D) Als wir dann tatsächlich beim Abstieg angekommen sind, fällt uns erstmal auf, wie viel wir tatsächlich hochgelaufen sind... Scheinbar haben wir die Hälfte des Aufstiegs am Vortag verdrängt. Oder wir waren doch gar nicht so schlecht und unsportlich, wie wir dachten...:)
Mittagessen gibt es wieder bei einer einheimischen Familie. Diesmal auf dem Menüplan: Momos! Die müsst ihr euch so wie Maultaschen vorstellen! Krass lecker, jedoch haben wir uns an ihnen mittlerweile überfressen, sodass nun eine offizielle Momopause herrscht :D Momos sind zwar auch leicht pikant, die Momos in dieser Familie sind aber so scharf, dass wir unsere Portion leider beide an die hungrigen Kanadierinnen abdrücken müssen... Burning man lässt grüßen!
Mangal gewährt uns einen weiteren Einblick in das Leben der Tamang, als er uns zu einer Hütte führt vor welcher einige Kochtöpfe auf offenem Feuer stehen. Er erklärt uns, dass hier das sogenannte "Roxy" gebraut wird. Roxy ist eine Art tibetischer Tequila, der heiß getrunken wird. Neugierig nehmen wir alle Platz... Ronja hat dabei Angst, eines der kleinen Küken mit ihrem Rucksack zu zerquetschen, aber glücklicherweise bleiben die Tiere verschont! Ein Tamang-Mann reicht uns die Messingbecher, wir nehmen eine erste Geruchsprobe vor: stark. Sehr sehr stark. Der erste Schluck lässt uns zwei schütteln! Purer Alkohol, es brennt nur. Fazit: Roxy ist ne üble Sache :D ...hat allerdings einen neuen Fan gewinnen können: Tiana steht total drauf und kippt nach ihrem Becher auch gleich noch den von Morgan. Prost!
Ihr erinnert euch noch daran, wie wir am Anfang angekündigt haben, über Mangals Beziehung zum Wunderkraut Marihuana zu schreiben... Stellt euch folgende Szenerie vor: Mangal läuft vornweg, dicht gefolgt von Tiana und Morgan. Schlusslicht, wie könnte es anders sein, Lara und Ronja. Wir alle laufen auf dem asphaltierten Weg, neben uns stehen in einiger Entfernung Sträucher. Plötzlich unterbricht Mangal die Stille, die gerade herrscht, und schreit wie von der Tarantel gestochen: "Aaaaaaaaaaah!" Er rennt zum Strauch, pflückt sich einen dicken Zweig und kommt mit tänzelnden Schritten und teuflischem Gekicher zurück auf den Weg :D Joa... Mangal freut sich wohl über das gratis Gras. :D
Einige Stunden später schlagen wir einen Weg ein, bei dem wir schon denken: Etwas trampelpfadmäßig... Wir laufen ihn zwei Kilometer HOCH. Unser Führer, der halt echt nen Plan von unserer Route hat, bleibt stehen und fragt zwei Einheimische... Wir sind falsch gelaufen und dürfen nun das steinige Geröll zurück gehen... Etwas Abenteuer bietet uns Mangal durch seine fehlende Ahnung, bzw. netter ausgedrückt "Orientierung", auch noch, als wir einen Fluss überqueren müssen. Wieder einmal merken wir, wie dankbar wir um unsere feschen Wanderstiefel sind, denn ohne diesem starken Profil wären wir mehr als einmal samt Rucksack vom rutschigen Stein ins Wasser gefallen... Und so nötig hatten wir eine Erfrischung dann doch nicht :D
Freunde... viel gibt es nicht mehr zu sagen... Wir laufen noch eineinhalb weitere Stunden zahlreiche Treppenstufen hinunter... Sollte es bald zu Arthrose kommen, wundert uns das nicht :D
Irgendwann haben wirs geschafft und sehen den Jeep, der uns wieder nach Kathmandu bringen soll... Wir sagen euch: Als wir wieder im Jeep sitzen, fühlen wir uns so gut! Ronja schreibt Lara in einer Whatsapp-Nachricht: "Jetzt gerade, in diesem Moment, sind wir Götter." :D Ein bisschen fühlen wir uns auch so... Zwar geschafft und müde und von Schmerzen geplagt, aber dennoch glücklich und lebendig wie bisher selten in Nepal :) Die Luft tat so gut! Und Nepal ist wunderschön und so vielfältig, fernab vom Smog und Dreck der Stadt... Allein schon für das Gefühl nach all der Anstrengung, lohnt es sich, demnächst nochmal einen längeren Trek zu starten...
Unser Ziel: Der Langtangtrek!!! :) ...vielleicht diesmal aber ohne Führer... Wir werden sehen!:)
Jetzt möchten wir uns noch kurz dafür entschuldigen, dass dieser Eintrag so lange auf sich warten ließ... Dafür haben wir allerdings eine gute Ausrede, die nicht mal eine Ausrede ist. :D
Warum ihr also eine Weile warten musstet und was bei uns gerade so abgeht (eine ganze Menge! :/), erfahrt ihr in unserem nächsten Post, dem wir uns am Wochenende widmen möchten :)
Nun zeigen wir euch noch ein paar Bilder vom Trek nach Chisapani... Viel Spaß und bis bald :)
Also spielen wir dieses Spiel einige Male auf dem restlichen Weg zu unserer Bleibe,
Diese erreichen wir nach fast sieben Stunden! Halleluja! Chisapani steht für "Kaltes Wasser", was wir am Abend noch erleben dürfen...:D Das Dorf, in dem wir die Nacht verbringen, ist absolut goldig! Ganz wenig Häuser liegen auf dem Berg, jedes so bunt gestrichen, dass es schon aus einiger Entfernung sichtbar sein muss. Und auf der Straße so viele Menschen, die entweder in ihrem kleinen Shop stehen, oder am Straßenrand chillen und die Trekker beobachten... Wir schlafen in einem
kleinen Hostel. Auf dem Weg ins Zimmer merken wir, wie durchgefroren wir plötzlich sind, wo wir gar nicht mehr laufen... Voller Enthusiasmus werfen wir uns gleich nachdem wir unseren Rucksack in die Ecke gepfeffert haben aufs Bett. Hätten wir das mal lieber gelassen... Denn, und das ist kein Scherz, das Bett war so hart wie noch kein anderes in unserem Leben. Noch dazu war es wirklich arschkalt. Aber Hey! Wir hatten ja Schlafsäcke (Ronja hatte sich am Tag zuvor noch einen bemerkenswert günstigen Schlafsack von einem bemerkenswert freundlichen Verkäufer aufschwatzen lassen! Und obwohl er, der Schlafsack, nicht etwa der Verkäufer, ein mega Schnäppchen war, gab er schön warm!) und warme, flotte Thermounterwäsche dabei... Deshalb wars dann trotz Kälte sehr gemütlich :)
Auf der Hütte geht dann nicht mehr allzu viel ab... Heiße Schokolade wärmt uns, Lara gönnt sich wie so ziemlich täglich ihre Leibspeise Pommes und Ronja kann nicht oft genug betonen, wie sehr sie sich auf ein anständiges Müsli freut :) Abends essen wir dann noch zusammen mit Mangal, Tiana und Morgan zu Abend, ehe wir um halb acht dann entscheiden: Das Bett ruft, nein, es schreit nach uns! Da wir echt alles andere als frisch riechen und uns auch echt siffig fühlen, wagt es Lara zuerst, unter die Dusche zu springen... Ronja liegt eingemummelt und mit bleischweren Beinen im Bett. Plötzlich hört sie hysterisches Kichern, das durch laute Seufzer unterbrochen wird: das Wasser der Dusche ist mehr als eiskalt, vermutlich Gletscherwasser. Geeeeeeile Sache bei einer Zimmertemperatur von knapp 15 Grad. Trotzdem hat sich der Sprung ins kalte Wasser (Haha, Wortspiel :D) gelohnt und wir fühlen uns richtig wohl, so frisch im warmen Schlafsack :) Eigentlich klingt alles nach einem perfekten Schlaf... Wäre da nicht die nepalesische Partygesellschaft, die direkt vor unserem Fenster feiert. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob ihre Gesänge dem Genre der afrikanischen Balzmusik, oder zum Indianervolk zuzuordnen sind :D Jedenfalls geht die Post da draußen so rasant ab, dass wir erstmal kein Auge zu bekommen und rätseln, was wohl gefeiert wird...Vielleicht ja eine Hochzeit oder so? Wären wir nicht so todmüde und antriebslos gewesen, hätten wir die Celebration gerne gecrasht... Doch die Müdigkeit siegte irgendwann dann doch.
Am nächsten Morgen sind wir überrascht, dass der Muskelkater noch gar nicht sooo schlimm ist, wie wir erwartet haben... Frisch gestärkt (Ronja kürt das Müsli des Hostels zum Besten seit ner Ewigkeit) gehts um neun dann auch schon wieder weiter: Die selbe Strecke zurück. Zunächst sind wir guter Dinge und denken: "Geil, gestern sind wir alles bereits hochgelaufen...Heute gehts nur noch downhill!" Doch da haben wir uns geschnitten. Die wenigen Meter, die doch ne ordentliche Steigung haben, lassen uns kurzfristig daran zweifeln, ob wir den Tag überstehen. Immer häufiger fällt der Satz: "Ich habe echt keine Lust mehr." Plötzlich manifestiert sich auch ein Ohrwurm immer mehr in unserem Kopf... Wir singen vor uns hin: "Dieser Weg...wird kein leichter sein..." :D Ihr merkt schon... Der Hunger kam und wir wurden wieder zur Diva... Zeit für ein Snickers!!! (Tut uns Leid für diese schlechte Schleichwerbung, aber das muss sein :D) Als wir dann tatsächlich beim Abstieg angekommen sind, fällt uns erstmal auf, wie viel wir tatsächlich hochgelaufen sind... Scheinbar haben wir die Hälfte des Aufstiegs am Vortag verdrängt. Oder wir waren doch gar nicht so schlecht und unsportlich, wie wir dachten...:)
Mittagessen gibt es wieder bei einer einheimischen Familie. Diesmal auf dem Menüplan: Momos! Die müsst ihr euch so wie Maultaschen vorstellen! Krass lecker, jedoch haben wir uns an ihnen mittlerweile überfressen, sodass nun eine offizielle Momopause herrscht :D Momos sind zwar auch leicht pikant, die Momos in dieser Familie sind aber so scharf, dass wir unsere Portion leider beide an die hungrigen Kanadierinnen abdrücken müssen... Burning man lässt grüßen!
Mangal gewährt uns einen weiteren Einblick in das Leben der Tamang, als er uns zu einer Hütte führt vor welcher einige Kochtöpfe auf offenem Feuer stehen. Er erklärt uns, dass hier das sogenannte "Roxy" gebraut wird. Roxy ist eine Art tibetischer Tequila, der heiß getrunken wird. Neugierig nehmen wir alle Platz... Ronja hat dabei Angst, eines der kleinen Küken mit ihrem Rucksack zu zerquetschen, aber glücklicherweise bleiben die Tiere verschont! Ein Tamang-Mann reicht uns die Messingbecher, wir nehmen eine erste Geruchsprobe vor: stark. Sehr sehr stark. Der erste Schluck lässt uns zwei schütteln! Purer Alkohol, es brennt nur. Fazit: Roxy ist ne üble Sache :D ...hat allerdings einen neuen Fan gewinnen können: Tiana steht total drauf und kippt nach ihrem Becher auch gleich noch den von Morgan. Prost!
Ihr erinnert euch noch daran, wie wir am Anfang angekündigt haben, über Mangals Beziehung zum Wunderkraut Marihuana zu schreiben... Stellt euch folgende Szenerie vor: Mangal läuft vornweg, dicht gefolgt von Tiana und Morgan. Schlusslicht, wie könnte es anders sein, Lara und Ronja. Wir alle laufen auf dem asphaltierten Weg, neben uns stehen in einiger Entfernung Sträucher. Plötzlich unterbricht Mangal die Stille, die gerade herrscht, und schreit wie von der Tarantel gestochen: "Aaaaaaaaaaah!" Er rennt zum Strauch, pflückt sich einen dicken Zweig und kommt mit tänzelnden Schritten und teuflischem Gekicher zurück auf den Weg :D Joa... Mangal freut sich wohl über das gratis Gras. :D
Einige Stunden später schlagen wir einen Weg ein, bei dem wir schon denken: Etwas trampelpfadmäßig... Wir laufen ihn zwei Kilometer HOCH. Unser Führer, der halt echt nen Plan von unserer Route hat, bleibt stehen und fragt zwei Einheimische... Wir sind falsch gelaufen und dürfen nun das steinige Geröll zurück gehen... Etwas Abenteuer bietet uns Mangal durch seine fehlende Ahnung, bzw. netter ausgedrückt "Orientierung", auch noch, als wir einen Fluss überqueren müssen. Wieder einmal merken wir, wie dankbar wir um unsere feschen Wanderstiefel sind, denn ohne diesem starken Profil wären wir mehr als einmal samt Rucksack vom rutschigen Stein ins Wasser gefallen... Und so nötig hatten wir eine Erfrischung dann doch nicht :D
Freunde... viel gibt es nicht mehr zu sagen... Wir laufen noch eineinhalb weitere Stunden zahlreiche Treppenstufen hinunter... Sollte es bald zu Arthrose kommen, wundert uns das nicht :D
Irgendwann haben wirs geschafft und sehen den Jeep, der uns wieder nach Kathmandu bringen soll... Wir sagen euch: Als wir wieder im Jeep sitzen, fühlen wir uns so gut! Ronja schreibt Lara in einer Whatsapp-Nachricht: "Jetzt gerade, in diesem Moment, sind wir Götter." :D Ein bisschen fühlen wir uns auch so... Zwar geschafft und müde und von Schmerzen geplagt, aber dennoch glücklich und lebendig wie bisher selten in Nepal :) Die Luft tat so gut! Und Nepal ist wunderschön und so vielfältig, fernab vom Smog und Dreck der Stadt... Allein schon für das Gefühl nach all der Anstrengung, lohnt es sich, demnächst nochmal einen längeren Trek zu starten...
Unser Ziel: Der Langtangtrek!!! :) ...vielleicht diesmal aber ohne Führer... Wir werden sehen!:)
Jetzt möchten wir uns noch kurz dafür entschuldigen, dass dieser Eintrag so lange auf sich warten ließ... Dafür haben wir allerdings eine gute Ausrede, die nicht mal eine Ausrede ist. :D
Warum ihr also eine Weile warten musstet und was bei uns gerade so abgeht (eine ganze Menge! :/), erfahrt ihr in unserem nächsten Post, dem wir uns am Wochenende widmen möchten :)
Nun zeigen wir euch noch ein paar Bilder vom Trek nach Chisapani... Viel Spaß und bis bald :)
Start! Guter Dinge... Jedoch schon leicht fertig. :D
Und für diesen schönen Wasserfall wollen die anderen nicht stehen bleiben?? Unfassbar...
Zu erahnen am Horizont: südliche 7000der
Sehr ihr den orangen Rucksack? Er gehört der fixen Tiana :)
Einheimische Frau beim Sortieren der Ernte
Plant of Mariuhana. (Mario Hanna, wie eine Klassenkameradin einst in ihrem Aufsatz schrieb :D :D)
Ausblick nach der Hälfte des Aufstiegs...
Die Hütte einer einheimischen Familie
...mit einem Bewacher der besonderen Art vor der Tür: einem Wasserbüffel
Unsere Bleibe: das Dorf Chisapani :)
Blick auf ein Dorf...
Da laufen uns doch tatsächlich einige Ziegen über den Weg! :)
"Its getingelt hört in here..." -Verschwitzter Rücken kann auch entzücken!
Gruppenfoto am nächsten Morgen :)
Voll in Action! Und in voller Montur!
Ja...man sieht ungefähr nur Gepäck, doch dieses Bild zeigt Ronja beim Wandern :D
Die Hütte, in der wir das legendäre Roxy probierten
Hier wird der tibetische Schnaps gebraut!
Überhaupt nicht "Himalaya-like"...
Der höchste Punkt ist erreicht!!! :)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen