Montag, 19. Januar 2015

Nonne auf Zeit! - Über unseren Aufenthalt in der Kopan Monastery :)

So. Hallo erstmal...:) Wir wissen ja nicht, ob ihrs wusstet, aber der Startschuss für unsere Rundreise ist gefallen! "Warum nicht mal was ganz Neues probieren?", dachten wir uns... Und so wurden wir kurzerhand fromm. Besser gesagt, versuchten wir uns als Teilzeit-Nonnen :)
Wir freuen uns, Euch in diesem Bericht von unserem Aufenthalt im tibetisch-buddhistischen Kloster berichten zu können :)


Die Reaktionen sämtlicher Familienmitglieder und Freunde auf unsere Idee, ne Weile im Kloster zu leben, gingen stark auseinander. Von "Was wollt ihr da bitte?!" bis "Wenn einer auf die Idee kommt, dann seid das Ihr!" war alles dabei... 
Vor allem aber, konnte sich niemand (vor allem unsere Eltern!) vorstellen, dass wir zwei es schaffen, einige Stunden am Tag zu schweigen! Denn zumindest ansatzweise, haben wir diese Aufgabe grandios gemeistert (Stolz nicken wir mit dem Kopf und grinsen, in Gedenken an diejenigen, die nicht an uns geglaubt haben :))! 
Beginnen wir aber wie immer von vorne...


Unglaublich, wie flott die Zeit vergeht... Es ist schon wieder einige Wochen her (Wir denken, dass es Ende November war...), als wir in Umas Wohnzimmer (Kotz, Brech, Würg) saßen und von anderen Freiwilligen erfahren haben, dass man in Nepal sehr günstig in Klostern unterkommen kann. Für uns Budgetreisende mit schwäbischem Hintergrund klingt das natürlich seeeehr lukrativ! Und nach ner witzigen Erfahrung! :D Ronja schnappt sich ihr Handy und googelt wie immer wild drauf los... Ne Stunde später hat sie nen fünftägigen Aufenthalt in der Kopan Monastery klargemacht! Zum einen lockt uns der günstige Preis (umgerechnet 9€ pro Nacht, inklusive drei Mahlzeiten!), zum anderen sind wir echt gespannt drauf, mehr über den Buddhismus und Meditation zu erfahren :)
Vorletzten Samstag (Schon wieder über zwei Wochen her, wir glaubens manchmal kaum...) geht es mit Verena los ins einmalige Abenteuer! Falls ihr euch nicht mehr erinnert: Verena ist auch als Freiwillige in Nepal, wir haben sie bei Uma kennengelernt :) Sie war von der Klosteridee ebenfalls begeistert und hat sich spontan dazu entschlossen, uns zu joinen :) 
Nachdem wir uns mit mehreren Taxifahrern gleichzeitig über den Preis für die 20km-Strecke gestritten haben, finden wir endlich einen, der uns "nette, deutsche Mädels mit sooo viel Gepäck" für schlappe 5€ zur Monastery bringen möchte! Während es über Stock und Stein geht, bereuen wirs, unser Mittagessen (wie so häufig billige Backwaren aus der Hot Bread Bakery - echter Insidertipp, falls ihr mal nach Thamel kommen solltet! :D) ins Taxi verlagert zu haben. Zum Glück sind wir nach ner gutenhalben Stunde am Kloster angekommen, melden uns schnell an der Rezeption undbeziehen unsere Zimmer... 
Leute. Wir räumen an dieser Stelle das weitverbreitete Voruteil, im Kloster sei es kalt, trist und ungemütlich, auf! Löscht das Bild eines grauen Zimmers mit Holzbritsche aus euren Gedanken! Denn wir betreten dieses Zimmer und sind uns einig: Noch nie hatten wir in Nepal so einen schönen Raum für uns!!! Rucksack in die Ecke gepfeffert und ab aufs gemachte Bett geworfen, stellen wir weiter fest: Die Matratzen hier nehmen es locker mit unseren daheim auf! So weiche, gemütliche Betten hatten wir...richtig, schon zweieinhalb Monate nicht mehr! Goodbye, Holzbritsche! :) Euphorische Glückshormone ohne Ende werden freigesetzt :) :) :)
Nachdem wir uns etwas beruhigt haben, machen wir einen kleinen Rundgang über das Klostergelände. Kopan gehört noch immer zu Kathmandu, liegt aber sehr weit außerhalb und eher abgeschottet auf einem Berg, etwa auf 1500 Metern. Wie groß das Klostergelände ist, wissen wir gar nicht genau... Jedenfalls muss es recht groß sein, immerhin leben hier mehrere hundert Mönche :) Nonnen gehören zwar auch zum Kopanorden, leben allerdings in der Nunnery am Fuß des Berges. Abgeschnitten zur "Außenwelt" verbirgt sich das Klostergelände hinter einem großen Tor, das rund um die Uhr von einem süßen Wachmann, der garantiert gegen böse Gangster ankommt, bewacht wird. Die Wohnhäuser der Mönche befinden sich am Berghang und sind für Besucher leider nicht öffentlich... Im Fokus des Geländes steht die Hauptgumpa. Das ist eine riesige Halle, in der gebetet, gesungen und meditiert wird. Natürlich ohne Schuhe, um den schönen Parkettboden nicht zu beschmutzen :) Wenn ihr eine Gumpa betretet, wisst ihr erstmal gar nicht, wo ihr zuerst hinschauen sollt, so bunt bemalt ist alles! Außerdem hängen überall die orangenen Nationalblumen und beobachtet werdet ihr von sämtlichen Buddhastatuen und Portraits des Dalai Lamas :) Links neben der Gumpa befinden sich einige Meter weiter die Wohnhäuser für Besucher und eine weitere, kleinere Gumpa. Folgt man dem Weg ein Stückchen weiter, gelangt man in die sogenannte "Retreat-Area", die leider auch nur dann zugänglich ist, wenn man selbst an einem Retreat teilnimmt... Kopan bietet Retreatkurse an, die immer mehrere Wochen bis hin zu drei Monaten dauern. Im Retreatkurs lernt man viel über den Buddhismus und mehrere Meditationsarten. Selbst Grundkenntnisse in Nepali und Tibetisch werden einem vermittelt! Ein lockerer Sprachurlaub mit gemütlichen Lagerfeuerabenden ist das trotzdem nicht. :D Teilnehmer dieser Kurse sind zum absoluten Schweigen verpflichtet und müssen an JEDER Lerneinheiten teilnehmen... Die Tage sind lang, die Nächte kurz... Wer schlapp macht, ist raus. Wir haben sogar gehört, dass diese Kurse so hart sein sollen, dass es den Teilnehmern währenddessen und vor allem danach psychisch gar nicht gut gehen soll... Zum Glück haben wir also nur einen kurzen Aufenthalt eingeplant!:) Da verzichten wir gerne auf den Sprachunterricht... Zum Klostergelände zählt außerdem noch eine wunderschöne Gartenanlage! Zwei kleine Stupas laden hier zum dreifachen Umrunden im Uhrzeigersinn ein (Wir witzeln immer noch darüber, irgendwann aus Prinzip eine Stupa fünfmal gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden :D). Ein kleiner Pavillon liegt am Berghang... Wirklich unglaublich schöne Allroundsicht bietet der von uns liebevoll genannte "Grashügel", der durch zahlreiche Steinstufen zu erklimmen ist... Hier oben merkt man nichts mehr vom Dreck der Straßen Kathmandus... Alles blüht und ist bunt, sogar die Sterne sieht man hier abends!!! ;) Joa. Sonst gehören zum Gelände nur noch ein kleines Café mit Terrasse (sehr beliebt bei uns Teetrinkern!) und ein kleiner Supermarkt. Beide Geschäfte werden von Mönchen betrieben... Ebenso wie die Bibliothek, die wir fast vergessen hätten! Wenn ihr euch schon immer mal gefragt habt, wie eine Bibliothek im Kloster aussieht: Denkt einfach an die mystischen Räume auf Hogwarts :)
Gegen fünf machen wir uns auf zum Tee. Mit ner Tasse leckeren Masalatee, kommen wir mit zwei "Nachbarn" ins Gespräch... Mit Nachbarn meinen wir die guten alten Käse- sowie Tulpenliebhaber (Ein Hoch auf Stereotypen!!!), Holländer! :) Mick ist junge 21 Jahre alt, wird von Mama und Papa gesponsert, plant aber, mit dem Gewinn seines Livecoach-Buches (das hoffentlich mal ein Bestseller wird) ein Kinderheim in Nepal zu bauen! Der Mann-ohne-Namen neben ihm, ist einfach nur spooky. Zunächst sind wir noch beeindruckt darüber, dass er sein Leben als Reise betrachtet, von Land zu Land zieht (Vorlieben: wieder einmal Indien und Nepal) und jährlich für einige Zeit in der Kopan Monastery residiert... Auch scheint er eine Menge über den Buddhismus zu wissen. Vielleicht sogar etwas zu viel... Zumindest hört er nicht mehr damit auf, uns "bekehren" zu wollen. Nicht nur, dass diese dominante, sture Eigenschaft gar nicht zum Buddhismus passt, er ist so intolerant gegenüber anderen Meinungen, dass das Gespräch schnell einseitig ist und vor allem nervt. Irgendwann ist er sogar soweit, dass er nur noch mantraartig zig Mal wiederholt: "It all comes from inside... All depends on your mind...". Wir Mädels sind uns einig: "Kranker Typ!"
Nach einer erholsamen Nacht auf Wolke 7 (Nein, Matthias Schweighöfer hat uns leider keinen Besuch abgestattet...aber für den Moment geben wir uns auch mit den Klosterbetten zufrieden), starten wir in den ersten Tag des Schweigens... Da wir ja an keinem Retreat teilnehmen, ist es für uns keine Pflicht, zu schweigen. Trotzdem haben wir uns vorgenommen von der Zeit, zu der wir schlafen gehen, bis um 15 Uhr nachmittags am nächsten Tag zu schweigen. Wie so häufig, kommt es anders als gedacht. :D Frühstück gibt es hier täglich um 7:30, weshalb Ronja den Wecker auf 7:15 gestellt hat...oder auch nicht. Um 7:20 schaut sie auf die Uhr und weckt Lara mit einem lauten: "Fuck. Mein Wecker hat nicht geklingelt, in ein paar Minuten gibt's Frühstück!" Lara daraufhin: "Das nenne ich mal nen gelungenen Anfang fürs Schweigen." :D Wegen dieses kleinen Weckdesasters fängt der erste Schweigetag für uns also etwas später an als vorgesehen... Auch okay, immerhin ist's bis 15 Uhr noch ne ganze Weile!
Das Essen im Kloster ist sehr einfach, aber immer reichhaltig und lecker. Morgens gibt's Porridge und Chapatti, das sind relativ geschmacksneutrale Weizenfladen. Mittags (hier schon um 11:30!!!) ...dreimal dürft ihr raten: Dal Bhaat :) Das Abendessen ist die einzige Mahlzeit, bei der man Angst hat, nicht satt zu werden... Denn zwischen Mittag- und Abendessen liegen ganze sieben Stunden!!! Und zwischendurch gibt es nur Tee... Gäbe es abends dann ne deftige Pizza, könnte mans ja noch verkraften... Stattdessen wird abends eine von der Konsistenz her recht interessante Suppe mit schwammartigen Pilzen serviert. :D Kleiner Pluspunkt: tibetisches Brot, das dazu gegessen wird :) Nach'm Abendessen machen wir uns meist schnell auf den Weg zum "Klostershop"- Kekse, Snickers oder Nepaligebäck (selbstveständlich frittiert) müssen her und vertilgt werden!
Wir zwei waren ja bereits in einem Meditationskurs in Kathmandu, wo uns eine weit verbreitete Art der Meditation vorgeführt und beigebracht wurde. Ronja fand das sehr spannend und war noch zwei weitere Male im Mediunterricht. Lara fällt es manchmal schwer, sich ganz auf sich selbst, bzw. auf gänzlich freie Gedanken zu konzentrieren, weshalb sie die Zeit im Kloster nicht hauptsächlich für Meditation nutzen möchte. Unser Alltag im Kloster läuft demnach also sehr verschieden ab: Während Ronja sich nach dem Frühstück an einen ruhigen Ort im Klostergarten verzieht (mit Notizbuch und Stift für sämtliche "Erkenntnisse" gewappnet), dort ihren Gedanken über Vergangenheit und Zukunft nachhängt oder versucht, zu meditieren, sucht Lara morgens das Klostercafé auf, geht ihrer Leidenschaft für Heiße Schokolade nach und liest :) Beide entspannen wir hier also ausgiebig und genießen vor allem die Ruhe und etwas reinere Luft, die wir in den Straßen Kathmandus nach 10 langen Wochen wirklich vermisst haben...
Jeden Morgen um zehn Uhr findet der sogenannte "Dharma-Talk" statt! Ein Mönch des Klosters spricht über ein bestimmtes Thema und erläutert dieses aus buddhistischer Perspektive, aus der Dharma-Perspektive eben :) Man könnte sagen, der Dharma-Talk ist wie eine Predigt... Nur irgendwie interessanter und lebendiger, da zwischendurch immer eine kurze Meditationseinheit eingeschoben wird. Der Mönch, der diese Woche für den Dharma-Talk zuständig ist, kommt aus Israel. Nachdem er seinen dreijährigen Dienst bei der israelischen Army beendet hat, kam er 2001 zu einem einmonatigen Meditationskurs nach Kopan... Scheinbar hat er sich hier so wohlgefühlt, dass er gleich geblieben ist und sich für den laaaaaangen, harten Weg des Mönchwerdens entschieden hat. 
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihr euch überlegt, zum Buddhismus zu konvertieren und eure verbleibende Lebenszeit im Kloster zu verbringen, hier eine kleine Anleitung und einen möglichen Ausblick auf euer zukünftiges Leben! Viel Spaß. :) Verena, die sich schon lange mit dem Buddhismus beschäftigt, hat uns erzählt, dass man einen "Lehrer" braucht, der schon einige Jahre Buddhist ist und einen für zwei Jahre zu sich in die Lehre nimmt. In diesen zwei Jahren, gilt der "Lehrer" als Herr; was er sagt, wird gemacht. Anschließend muss man den Buddhismus 35 Jahre lang ausgiebig studieren, um ein vollwertiger und ernannter Buddhist zu sein. Zieeeeemlich krass! Um ins Kloster aufgenommen zu werden, muss man auch zahlreiche Voraussetzungen erfüllen... Vor allem aber, muss man davon überzeugt sein, sein Leben im Kloster verbringen zu wollen. Und das ist ziemlich hart und kompromisslos...Morgens um fünf geht's in die Gumpa, zur allmorgendlichen Gebets-und Meditationseinheit, Puja genannt. Nach dem Frühstück werden die kleinen "Nachwuchsmönche" in Nepali, Tibetisch und den busshistischen Werten und Gesetzen gelehrt, es wird auf dem Feld gearbeitet oder man studiert noch selbst in der Bibliothek. Nach der guten, sättigenden Suppe am Abend siehts dann auch eher low aus: So schön das Klostergelände auch sein mag, wirklich viel zu tun gibt es nicht. Den Abend verbringt ihr als Mönch oder Nonne also im Zimmer, am besten geht ihr früh schlafen, damit ihr morgens die Weckglocke nicht überhört :) Ihr merkt... Der Alltag als Mönch oder Nonne im Kloster ist klar strukturiert und, zumindest aus unserer Perspektive (!), eintönig und 'unfrei'.
Wir fragen uns oft, ob wirklich alle Mönche Kopans freiwillig und gerne hier sind... Bei den älteren haben wir keine Bedenken, allerdings sind die jüngsten Klosterbewohner hier unter fünf Jahre alt. Der Alltag ist selbst für die Jüngsten knallhart und durchgeplant. Nachmittags sieht man zwar, wie die "Kindermönche" spielen, doch dafür hört man sie von acht bis vierundzwanzig Uhr im Chor, wie sie laut tibetische Relegionstexte vorlesen. Um fünf Uhr müssen sie selbstverständlich an der Gebetsstunde teilnehmen, danach gehen sie in die Klosterschule... Uns ist bewusst, dass kein Kind der Welt in so einem jungen Alter den überzeugten, freien Willen haben kann, so aufzuwachsen. Und das bestätigt uns Mick... Er erzählt, dass viele Kinder von ihren Eltern ins Kloster geschickt werden. Die Beweggründe sind selten religiöser Natur, meistens wünschen sich die Eltern nur, dass ihr Kind die Chance auf Bildung und regelmäßige Mahlzeiten hat... Einmal ist Ronja außerhalb des Klostergeländes Tee trinken. Ein junger Mönch, vielleicht 14 Jahre alt, ist ebenfalls im Café... Sie kommen ins Gespräch und Ronja fragt ihn, ob er gerne im Kloster lebt. Er antwortet nur, dass er sich immer freut, wenn er in den Schulferien nach Hause in sein Dorf kann... Das macht uns etwas traurig...
Der Buddhismus und seine Grundgedanken sind wahnsinnig spannend! Doch könnt ihr euch vorstellen, gänzlich auf Materielles zu verzichten? Nicht nur vorübergehend oder auf ein paar belanglose Sachen, denen ihr schon lange keine Aufmerksamkeit mehr schenkt, weil sie euch mittlerweile langweilen, sondern für immer und auf wirklich ALLES. Und könnt ihr euch vorstellen, wirklich nie wieder auch nur einen Schluck Alkohol zu trinken? Nicht mal zum Geburtstag oder um 00:00 an Silvester! Und dann ist da noch die Sache mit der Enthaltsamkeit... Ein Leben ohne Ehepartner und Kind mag für den ein oder anderen ja kein Problem zu sein, aber nie wieder ein Partnerschaft führen...das ist wohl das Härteste. Falls das alles für euch kein Problem darstellt, macht euch auf nach Kopan und werdet Buddhist. :)
Wir zwei sind uns jedenfalls einig: "Hut ab vor all den Buddhisten dieser Welt! Wir bewundern euch für eure starke Überzeugung und euren Willen... Tauschen möchten wir aber nicht, lieber besuchen wir euch mal und 'schnuppern' ne Runde" :) 
Back zum Dharma-Talk :) Auch wenn es sich bei den Dharmathemen meist um Themen handelt, die schwer im Magen liegen (häufig ist das Thema die Angst vor dem Tod)... Dem Mönch gelingt es, Witz in die schwere Thematik zu bringen :) Hin und wieder hält er inne, schließt die Augen, hat offenbar einen lustigen Tagtraum und lacht erstmal. :D ...wir fragen uns nach unserem ersten Dharmatalk, ob Mönche eigentlich auch von der Wirkung des in Nepal so beliebten Marihuanas wissen. :D
Bei unserem zweiten Dharmatalk bricht Ronja doch tatsächlich nochmal kurzerhand ihr Schweigegelübde!!! :O Es ist 10 Uhr. Lara hat sich an diesem Tag dazu entschlossen: "Kein Bock auf Klappe halten." Ronja allerdings schon...und bis jetzt hat sie sogar durchgehalten (Sie grüßt an dieser Stelle ihre Mutter, die nicht daran geglaubt hat :D)! Schnell und etwas verspätet machen wir uns auf zur Dharmastunde. Vor der Gumpa ziehen wir unsere farbenfrohen Schlapperl aus und öffnen die Tür, um die Halle zu betreten. Doch diesen Plan haben nicht nur wir... Auch eine Katze möchte sich buddhistisch bilden! Sie marschiert hoch erhobenen Hauptes und miauend in die Gumpa, Ronja springt ihr hinterher... Die Augen der in sich gekehrten und im Schneidersitz entspannenden Leute sind auf uns gerichtet, der Mönch dreht sich um, schaut, wer ihn unterbricht... Ronja bricht ihr Schweigen: "Shit...No!" Sie versucht, die Katze zu fassen, was ihr nicht gelingt :D Glücklicherweise nehmen das alle mit Humor und lachen! Und siehe da, Buddhisten haben ein Herz für Tiere! Die Katze darf in der Gumpa bleiben, läuft von Mensch zu Mensch um sich Streicheleinheiten abzuholen und macht es sich schließlich im Schoß eines Australiers breit, der gegen Katzenhaare allergisch ist und sofort anfängt, zu husten und zu niesen. :D Der Katze wird das zu bunt, weshalb sie es sich bei Mick bequem macht. Micks Karma ist wohl nicht das beste, denn er hasst Katzen. :D
Jetzt überlegen wir doch tatsächlich, was wir euch noch berichten können... Unsere Tage im Kloster liefen eigentlich immer recht ähnlich ab, weshalb es nicht mehr sooo viel zu sagen gibt... 
Eine Sache möchten wir allerdings noch gerne loswerden... Wir haben die Zeit in Kopan wirklich genossen! Immerhin haben wir endlich das Zentrum Kathmandus verlassen und somit auch Abstand zu den doofen Erinnerungen an unsere Freiwilligenarbeit gewonnen... Dies war ein wirklich schöner Reiseauftakt :) Kopan hat uns einen freien, aufnahmefähigen Kopf beschert, wofür wir echt dankbar sind!
Trotzdem hat jede Medaille zwei Seiten. Und so betrachten wir Kopan, wenn wir genauer und mit etwas Abstand nun nachdenken, als echt strangen Ort. Wir sind uns nicht sicher, ob wir einen realistischen Einblick in das Leben buddhistischer Mönche werfen konnten, oder ob vieles auch für Touristen "gespielt" wurde... So haben wir uns zwar über den kleinen Supermarkt und das Café gefreut, vorstellen können wir uns allerdings beim besten Willen nicht, dass das so auch in anderen buddhistischen Klostern zu finden ist... Schließlich passt das null zum buddhistischen Grundgedanken. Und deshalb kam uns Kopan manchmal etwas "gefaked" vor...


Kommen wir aber nun nochmal von Spekulationen weg! 
Kleine, lustige Anekdötchen gibt es noch.... Hier ein kurzer Auszug der besten :)
-> Am ersten Abend, nachdem wir drei Mädels uns gegenseitig mit unserer Angstüber mögliche böse Energien des Klosters angestachelt haben, bringen wir zwei Verena in ihr Zimmer, das im Gebäude neben uns liegt. Wir haben ja bereits die Tierliebe der Klosterbewohner erwähnt... Zum Kopan-Inventar zählen also auch einige Hunde, die tagsüber faul und scheintot in der Sonne brutzeln... nachts aber das Gelände bis auf den Tod verteidigen. :D So kommt es, dass sich Ronja (die ihre Angst vor Hunden hier teilweise wirklich schon in den Griff bekommen hat!) an den kleinen Finger Laras klammert! So umgehen wir die zähnefletschenden, bellenden Hunde gaaaaanz langsam und lautlos und gelangen bisswundenfrei in unserer Fünf-Sterne-Unterkunft :)
-> Eines Nachmittags sitzt Lara an unserem Lieblingsplatz (eine Mauer hinter unserem Schlafgebäude mit wundervollem Blick auf das Kathmandu Valley) und liest... Sie genießt die paradiesische Idylle in vollen Zügen! Plötzlich wird die Stille unterbrochen... Von einem jungen Mönch. Der One-Direction-Fan ist. :D :D :D Laut singt er "You don't know you're beautiful!" :D :D Einreden kann er sichs ja mal.
-> Am letzten Abend hat sich übrigens ein äußerst nennenswerter Zwischenfall ergeben. Im Buddhismus heißt es, dass KEIN Lebewesen getötet werden darf. Koooomisch nur, dass Lara in ihrer delikaten Suppe ein Insekt findet! :D Na Na Na... Bleibt aber unter uns ;)
-> Zu guter letzt kein Anekdötchen, sondern ein paar Geständnisse... Ja. Wir geben zu, dass wir zwei ein paar Tabus gebrochen haben.. Wir geben zu, im Zimmer genascht zu haben (beschämend schauen wir auf den Boden). Wir konnten nicht anders und haben uns Mandarinen (die Ronja noch in irgendeiner Plastiktüte hatte) und Snickers vorgeknöpft :/
Geständnis zwei... Manchmal haben wir vergessen, ohne Schuhe unser Zimmer zu betreten. :/
Geständnis drei... Ganz ohne Musik haben wirs nicht ausgehalten. Wir wissen, das ist schwach, es nicht mal fünf Tage ohne musikalische Klänge auszuhalten... :/ Wir haben gaaaaanz leise und heimlich Musik gehört (amerikanischen Rap, den wir regelmäßig versuchen, nachzuahmen :D).
Geständnis vier: Bringen wirs lieber schnell auf den Punkt... Mick war in unserem Zimmer. Zusammen mit ihm und Verena haben wir Kekse gemampft (doppelte Sünde) und mehr oder weniger witzige Handybilder ausgetauscht...
Ihr seht, ganz so fromm in unserer Tätigkeit als Teilzeit-Nonnen waren wir nicht... Erst hatten wir hin und wieder ein schlechtes Gewissen, wollten wir uns doch an die Regeln halten... Doch wenn wir dann wieder einen Mönch sehen, der wie hypnotisiert auf sein Smartphone starrt, kommen wir wieder ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurück :D Immerhin waren wir allermeistens anständig! Und einen Tag haben wir auch tatsächlich bis um zwölf geschwiegen! TSCHAKKA!!! 



Nun sind wir in der nächsten Stadt, die wir hier in Nepal besuchen und unsicher machen möchten! In Pokhara!!! :) 
Hier sind wir bereits seit einer Woche und weil es uns so gut gefällt, aber auch weil wir hier unser Visum verlängern müssen, bleiben wir noch ne weitere Woche :) Hier passiert viel! Ihr dürft also gespannt sein auf Pokhara-News :) 

Dat wars erstmal! Wir wünschen euch eine tolle Woche...hoffentlich ohne Regen, zur Abwechslung mal! ;)
Sonnige Grüße aus unserem total süßen Guesthouse in Pokhara, in dem wir uns ein 1,20m Bett teilen :)
Bis bald :*

Die Sicht von der Cafeterasse auf die Treppe zur Hauptgumpa... 

Unser Lieblingsplatz! Hier chillen wir, tagein tagaus... Unter uns das Kathmandu-Valley :) 

Das ist die Stupa im Klostergarten, die dem Gründer des Klosterordens gewidmet ist :) 


Ebenfalls im Klostergarten

Die Hauptgumpa, in der der Dharma-Talk stattfindet und die frei zugänglich ist für Meditationen :) 

Auf unserem geliebten Grashügel haben wir einige Stunden verbracht... Vor allem abends, mit den Lichtern der Hauptstadt unter uns :)

Unsere Klostersuite! <3 

Beste Kunden waren wir wohl im Kopancafé :) 

Das Wohnhaus der jungen Nachwuchsmönche

Würde uns nicht wundern, würde Harry gleich auf seinem Nimbus 2000 durchs Fenster geflogen kommen :) Urige Bibliothek! 

Blieb uns besonders im Gedächnis... 

...ebenso dieses Zitat des Dalai Lama :) 


Samstag, 3. Januar 2015

Weihnachten, Silvester... Und das Aufmerksamkeitsdefizit der Erdplatten. :D

Unsere lieben Freunde, Bekannte, Verwandte... (Wir sind uns sicher, man könnte diese Aufzählung an dieser Stelle ins Endlose fortsetzen :P) Vorweg wünschen wir euch ein tolles Neues Jahr! Viel Segen, an die Gläubigen unter uns, viel Adrenalin für die Abendteuerlustigen, viel Durchhaltevermögen für die vielen, die büffeln müssen,und wenig schlechte Laune für alle von uns :)

Im Moment sitzen wir zwei in einem sehr schönen internet Café und freuen uns wie zwei Honigkuchenpferde über vollen WLAN Empfang. Das ist natürlich ein guter Zeitpunkt, um an unserem Blog zu werkeln. 
"Scheiße Mann. Dieser verdammte Berichtanfang.Immer wieder kostet er uns einiges an Nervenzellen. Wo fangen wir an? Eigentlich ein Kinderspielchen. Von vorne, wie immer! Problem also gelöst. :P
Zuletzt aufgehört haben wir vor der Sparkzeit in Patan. Also ist das nun unser Anfang :)

Kaum betreten wir das Gelände des Spark Waisenhauses, rennen uns auch schon die ersten Kinder entgegen. "Sisters, you are back!" Ja, wir sind zurück! Wie es sich anfühlt? Ein bisschen wie nach Hause kommen...aber auch irgendwie echt komisch. Wir sind zwischendurch fünf Wochen weggewesen? Kaum zu glauben! Innerlich haben wir uns zum Glück schon davor auf kaltes bzw. kein Wasser eingestellt, ebenso auf kalte Nächte und eine Mengeee Reis... 
Fertig vom Umzug schmeißen wir unsere Rucksäcke auf unsere niedrigen, vieeeel zu kurzen Holzbritschen und richten uns ein... Soweit das möglich ist, ohne jegliches Möbelstück :D 
Morgen ist also Weihnachten. Zeit, den Abend für die Kids und uns vorzubereiten! Das erste Mal feiern wir Weihnachten ohne unsere Familien! Deshalb hoffen wir umso mehr, dass dieser Abend schön wird... Wir gehen mit der positiven Einstellung "Anders muss nicht schlechter sein" in diesen Tag hinein. Und genauso ist es... Dieser heilige Abend stellt sich als wirklich schön heraus! :)
Mittags, als die Kids noch in der Schule sind, lassen wir die Küchenfee in uns voll zum Vorschein kommen und kochen (komplizierter könnte es nicht sein :P) Pudding.
Zu unserer Verwunderung wird er sogar etwas, trotz der schlechten Zubereitungsbeschreibung auf der Rückseite... Denn die türkische Firma hat versucht, alles auf deutsch zu übersetzen und hat als bestes Mittel wahrscheinlich alles einmal durch den Googleübersetzer gejagt. So kochen wir den Pudding bei mittlerem "Fieber" und hoffen, dass es ihm auch irgendwann wieder besser geht und er anständig abkühlt. :P Und siehe da..das tut er auch! Schnell stellen wir den Pudding also in unser Zimmer und verwischen sämtliche Kochspuren. Außerdem haben wir es dieses Mal sogar geschafft, den Schneebesen nicht völlig zu zerstören :P Applaus an dieser Stelle. Nach diesem besonders großem Erfolgserlebnis, machen wir uns auf den Weg um noch etwas Obst und Nüsse zu kaufen. Die Straßenverkäufer freuen sich über die rauen Mengen, die wir einkaufen, und auch wir kehren glücklich zurück. Was jetzt noch fehlt: Die Geschenke einpacken! Glücklicherweise ist dies ein Abend, an 
dem wir Strom haben, weshalb wir das sogar bei echtem Licht (sonst verbringen wirdie Nachmittage und Abende bei romantischem Kerzenlicht) tun können :) Am Vortag hatten wir die Idee, jedem Kind eine bunt gemusterte, warme Wollmütze zu kaufen... So sitzen wir also auf dem Boden, packen die bunten Mützen ein und haben einen Gedanken: Niemals, wirklich nieeemals, sollte uns jemand als "Geschenkeeinpacker" anstellen. :D Am nächsten Morgen stellen wir uns erst gar nicht mehr die Frage, ob wir erst duschen, oder uns was zu essen suchen sollen, denn: Falls der Wassertank auf dem Dach gefüllt sein sollte, ist das Wasser so kalt, dass wir uns lieber gar nicht waschen... "Kann man sich mal gönnen", denken wir, "duschen wir halt erst wieder in fünf Tagen". Ronja schwört ja auf Babypuder, das das Haar von sämtlichem Fett und Staubgeruch befreien soll... Dran glauben kann man ja mal. :D
Die Kids ahnen bereits, dass wir irgendetwas für sie geplant haben und fragen zig Mal am Tag: "When's Santa coming?" Wann der gute alte Santa Claus eintreffen wird, wissen wir natürlich auch nicht... Der Arme muss schließlich noch andere Kinder glücklich machen, da muss man sich schon etwas gedulden! Heute Abend gibt es das beste Essen, das wir im Spark bisher bekommen haben: Dal Bhaat mit Tofuschwämmchen!!! Wir hauen uns den Bauch voll und spannen die Kids weiter auf die Folter... 
Nach dem Abendessen holen wir den mittlerweile erhärteten, kalten, verdammt gut riechenden Chocolateplum aus seinem Versteck und geben jedem eine Portion. Die Freude ist wirklich groß, der Pudding schmeckt so gut, dass heute sorgt die Teller abgeschlotzt werden :D Nun starten wir unser buntes Weihnachtsprogramm, das ihr euch ein bisschen wie nen Kindergeburtstag vorstellen könnt!
Programmpunkt 1: Topfschlagen :) Ein Spiel, das Nepali wohl nicht kennen, unseren Kindern aber ne Menge Spaß bringt! Klar, dass die Quatschköpfe auf lustige Ideen kommen und den Topf jedes Mal ein Stückchen weiter wegschieben, je näher einer der brutalen Topfschläger (Ja, man muss wirklich Angst haben, verkloppt zu werden :D) dem Topf und den darunter versteckten Süßigkeiten kommt :D Nachdem jedes der dreizehn Kinder eine Runde topfgeschlagen hat, sind sogar Wir an der Reihe! Programmpunkt 1 ist ein voller Erfolg... Und die Freude auf den Rest des Abends steigt weiter :)
Während im Hintergrund Ronjas IPad den Raum mit Weihnachtsmusik beschallt, finden wir uns alle zu einem kleinen Pulk zusammen. Die Kids werden von uns weiter verkostet... Alle stürzen sich auf die große Schale voller Erdnüsse und Orangen, während wir (im Kerzenlicht, versteht sich... Es soll ja schließlich gemütlich sein!) anfangen, das Weihnachtsmärchen von den Elfen und dem Schuhmacher vorlzulesen...  Alle sitzen still da und lauschen der Geschichte, bis... Laras Handy klingelt! Wer wagt es, unseren Weihnachtsabend zu stören??? Es ist Santa Claus höchstpersönlich! Lara wechselt einige Worte mit ihm, ehe wir den Kindern erklären, dass Santa sehr in Eile war und leider nur kurz etwas in unserem Zimmer hinterlassen konnte... Stellvertretend für ihn, liegt es nun an uns, die Geschenke zu überreichen :) Zuerst schenken wir allen Kindern zusammen einen Hulahuup-Reifen, was vor allem die drei Mädels freut! Außerdem haben wir einen Fußball im "Deutschlandlook" gekauft und auf ihm mit "Ronja and Lara sister" unterschrieben... Natürlich wird er sofort ausgetestet! Dann überreichen wir jedem Kind eine Mütze... Und staunen: Die Kinder lachen und freuen sich. Es fällt nicht ein Mal der Satz "Deine Mütze ist vielschöner!" oder "Ich hätte was anderes erwartet..."... Es mag kitschig klingen, aber das, was wir im Spark Childrenhome erleben, ist das, was man ehrliche Freude nennt. Und das wiederum macht uns zwei wahnsinnig glücklich, sodass wir den Abend genießen, viel lachen und nicht mal wehmütig werden, wenn wir an unsere feiernden Familien Zuhause denken...:)
Den Weihnachtsabend lassen wir gemütlich nüssemampfend und mit den Kids ausklingen... Für uns beide ist dieses Weihnachten eine ganz neue, einzigartige Erfahrung gewesen, um die wir sehr dankbar sind. Fernab vom Weihnachtsstress, der in Deutschland immer herrscht, weit weg vom Konzern, der Weihnachten mehr und mehr versaut... Hier hat das Miteinander gezählt. Und das Glück, das wir wohl alle an diesem Abend gefühlt haben :)
So haben wir Weihnachten "über die Runden gebracht"... Wie wir das neue Jahr begrüßt haben, erzählen wir euch nun :)

"Silvester", wie wir es kennen, existiert in Nepal eigentlich nicht. Nehmen wir euch diese Illusion gleich mal zu Beginn. :D Wir haben ja schon mal erzählt, dass Nepali einen anderen Kalender haben... Hier herrscht momentan das Jahr 2071! Nepali feiern Neujahr in der Zeit vom 10. bis zum 19. April, also länger als eine Woche!!! Zu dieser Zeit werden wir leider schon nicht mehr im Lande sein... Dabei wäre es sicher eine grandiose Erfahrung, dem bunten Treiben und all den Zeremonien zuzusehen und mitzufeiern! Denn, wir hätten es irgendwie nicht gedacht, Nepalis sind Feiertiere! :)
Wir haben geplant, an Silvester mit den anderen Freiwilligen, die momentan noch in ihren Projekten mehr oder weniger arbeiten (...), fett einen drauf zu machen :) Doch Wo? Wir vermuten, dass am ehesten im beliebten und bunten Thamel, dem Touristenort Kathmandus, etwas gehen wird... Klar, denn hier wird wirklich ALLES dafür getan, Touristen anzuwerben! Bereits an Weihnachten haben einige Restaurants Christbäume aufgestellt und besondere Weihnachtsmenüs angeboten. Und das, obwohl hier nur ein minimaler Prozentanteil der Bevölkerung christlich ist und die meisten Weihnachten nicht feiern... Im Prinzip ist also all die Weihnachtsdeko und -musik "fake"; ein Geldeintreibungsmittel... So werden hier natürlich auch aus dem westlichen Neujahr wirtschaftliche Vorteile gezogen: Jedes Café, jedes Restaurant wirbt mit einem großartigen Silvesterangebot. Man kann sich kaum entscheiden, welcher Party, bzw. welcher Veranstaltung man denn nun beiwohnen soll... 
Die anderen Freiwilligen beschließen, in einem Restaurant eines der New-Years-Menus zu mampfen. Ronja, auf der Suche nach nem deliziösen Silvesteressen, findet etwas, das uns seeehr freut: Original deutsche Salzstangen!!! Dagegen kann kein Menü anstinken! :D Lara steuert unserem Mahl noch feinste Ritter Sport Schokolade bei, die ihre Mama ihr geschickt hat... Wir bereiten uns auf den späten Abend vor :)
Leute. An dieser Stelle fügen wir einen kleinen Rückblick ein... Letztes Jahr an Silvester haben wir uns, wie sollte es bei zwei Mädels auch anders sein (:D), zusammen bei Lara gerichtet. In der einen Hand den heißen Lockenstab, in der anderen ne Pulle Sekt, die minütlich leerer wurde...:D Nach einiger Zeit machten wir uns im schmuften Dress auf den Weg zu unseren Freunden... Selbstverständlich geschminkt!
Heute, 365 Tage später, besteht die einzige "selbstverschönernde" Vorbereitung darin, flott unter die Dusche zu hüpfen. :D Anschließend streifen wir uns eines unserer wenigen, noch frisch riechenden Shirts über (Lara muss auf eines von Ronja zurückgreifen, da ihre sieben Sachen alle in der Wäscherei sind :D) und steigen in unsere einzigen Paar Schuhe, die wir von Zuhause mitgenommen haben: Turnschuhe. :D Falls ihr es auf unseren Bildern noch nicht bemerkt haben solltet: Wir bevorzugen hier stets den natürlichen Look, um es gepflegt auszudrücken :D Einige unserer Freunde oder Familienmitglieder haben nicht so wirklich dran geglaubt, aber wir sind wirklich seit dem 27. Oktober nonstop komplett ungeschminkt. Und, auch wenn das vielleicht doof klingt, wir sind stolz darauf :) Und wir stellen immer mehr fest, wie entspannt das Leben als waschechter Kerl sein muss. :D
So. Rückblick beendet. Hübscher als eh und je gehen wir auf die Straße... Und staunen nicht schlecht: Bunte Lampions hängen überall, laute Musik dröhnt aus sämtlichen Bars, überall werden Snacks verkauft und so viele Nepalis laufen lachend durch die Straßen :) Scheinbar nutzen nicht nur Touristen Thamel als Feierort, sondern auch Einheimische, die Gefallen am westlichen Silvester finden... Wir freuen uns derbe! Mit den anderen haben wir uns im Purple Haze, einer Rockbar mit Livemusik ganz in der Nähe unseres Stamm-Guesthouses, verabredet. Die Schlange erinnert uns an die vielen Wartestunden, die wir vor einigen Jahren vorm M-Park verbracht haben (Hahahahaha :D)... Allerdings scheinen die Türsteher hier etwas effizientere Strategien an den Tag zu legen, weshalb wir flott unsere Eintrittskarte bekommen und die Treppen in den Club erklimmen. Oben angekommen, bleiben wir genau eine Minute dort. Klar gibt's auch in Deutschland einige Deppen, die es toll finden, Mädchen zu begrapschen... Aber ernsthaft, sowas wie hier haben wir noch nie erlebt. Innerhalb einer Minute haben wir dermaßen die Schnauze voll, dass wir gehen und nebenan ins OMG gehen, einen Club. :) Viel besser, was anhängliche und respektlose Männer betrifft, ist es dort allerdings auch nicht. Wir joinen die Tanzfläche, auf der einige Nepali schon ordentlich am Feiern und Tanzen sind... Dann kommen die anderen Freiwilligen und gemeinsam dancen wir ins neue Jahr :) Einen Countdown versemmeln wir gleich mal komplett und 00:00 verpassen wir. :D Angestoßen wird natürlich trotzdem, sobald wir uns einig sind, dass jetzt wirklich 2015 und nicht mehr 2014 ist! 
Silvester war für uns ganz anders, als jedes Silvester zuvor... Normalerweise feiern wir das immer mit unseren Homies... Doch dieses Jahr sind wir alle auf dem Erdball verstreut. :D Und so denken wir an unsere Verbündeten in Deutschland, Irland, Frankreich, Australien und Rumänien :* Wir freuen uns schon drauf, nächstes Jahr wieder mit bekannten Gesichtern zu feiern! ...von der nepalesischen Partyfähigkeit können wir uns aber alle noch ne Scheibe abschneiden! :P

So ihr Lieben... Das wars fast schon wieder :) So viel gibt es gerade nicht zu berichten, zwischen Weihnachten und Silvester haben wir uns erstmal erholt... 
Ein Erlebnis, das sicher (oder sollten wir sagen: hoffentlich :D) auch einmalig war, möchten wir euch noch erzählen! Vor zwei Wochen haben wir gediegen nen Abend im Zimmer verbracht. Lara saß auf dem Boden, vor unserem mobilen Heizofen (!!!!!!!!!!!!!!!!!!) kuschelnd, Ronja im Schneidersitz auf dem Bett. Plötzlich schaut Lara auf und starrt Ronja geschockt an: "Alter. Der Boden wackelt!" Ronja sitzt bereits aufrecht, aus ihren Gedanken geweckt, weil sie das Gefühl hat, "ihre Organe wackeln"... "Ich merks... Mein Bett wackelt auch", sagt Ronja... Lara macht Witze über ein mögliches Erdbeben, Ronja (plötzlich ohne große Klappe) kann darüber nicht so wirklich lachen. :D Nach einigen Sekunden starker Vibration hört der Spuk genauso plötzlich wieder auf, wie er angefangen hat... Am nächsten Tag lesen wir tatsächlich in der Zeitung, dass das am Vorabend ein Erdbeben war! Auf der Richterskala hat das Beben die Stärke 5,9 erreicht... Es handelt sich also um ein "mittelstarkes" Beben... Was uns beruhigt: Erst ab der Stärke 10 handelt es sich um eine "globale Katastrophe". :D Sind wir also noch weeeeit davon entfernt! Passiert ist zum Glück nichts Gravierendes...
Wir erfahren, dass das Kathmandutal als sehr erdbebengefährdet gilt und irgendwann in den nächsten Jahren ein Beben erwartet wird, das weitaus schlimmer als mittelstark sein soll... Wissenschaftler wissen nicht, wann dieses Beben stattfinden wird, sie sind sich aber sicher, dass es die Stadt in Schutt und Asche legen wird... Kein Wunder, denken wir, so dicht und hoch gebaut wie hier alles ist...

Wir sind froh, diesen Post noch fertig bekommen zu haben! Denn ab morgen gehts für uns in das tibetisch-buddhistische Kloster!!! :) Eine Erfahrung, auf die wir wirklich mega gespannt sind... Fast schon etwas aufgeregt, haben wir vorhin unser Gepäck zum keine Ahnung wievielten Mal gepackt... Ab morgen wird also täglich bis 15:00 geschwiegen. Hallo Herausforderung!!! :D 
Dort werden wir natürlich kein Internet haben, weshalb wir erst hinterher von unseren Tagen dort berichten werden. Falls es euch interessiert, könnt ihr ja mal nach der Kopan Monastery googlen :)

Wir hoffen, dass ihr alle entspannte Weihnachtsfeiertage verbracht habt und somit viel Energie für ne ordentliche Silvesterfeier hattet :) Ein schönes, erlebnisreiches Jahr 2015 wünschen wir Euch allen! Macht es zu Eurem Jahr :)
Liebste Grüße und eine gute Woche wünschen euch,
Lara aus der Sahara und Ronsen :D

Einer unserer Lieblinge! Könnt ihr euch vorstellen, dass er ganze fünf Tage unterwegs ist, um seine Familie zu besuchen? Dieser Junge hat wirklich ein großes Herz! :) 

Beim Rumspinnen mit Raju Kumari :) 

Mit Alex und Skondradhal, der nur darauf wartet, losschlagen zu können :P 

In Action! 

Einer der wenigen sanftmütigen Schläger. 

Lara mit Joker und Alex :) 

Neue Mützen! Einer cooler als der andere...:D 

Links: Joker, rechts: Serkan :) 

Der Junge mit den elf Fingern! Cool posierend vor dem Weihnachtsbaum :) 

Unser Baum... Oder vielmehr: Irgendein Gestrüpp, das zum Baum gebunden wurde. :D 

Die Geschenke für die Kids... Vor der Übergabe... 

... Und nach der Übergabe :) 

Die ganze Weihnachtsmeute :) 

Ja. Das Anfeuern war bei Ronjas schlechter Orientierung notwendig. :P 

Lara hingegen war zielstrebiger, als es um den Topf ging! 

Bevor es ins Purple Haze ging... Mit Räucherstäbchen, die nach allem, nur nicht nach Limonengras gerochen haben!